Wir hatten gerufen. Ihr habt uns gehört. Und was sollen wir lange rumreden und auf hanseatisches Understatement machen: YES! Was für ein Kick! So viele spannende Geschichten! Die letzte kam exakt 20 Minuten vor zwölf. Und damit ein freundlicher Gruß an die Autorin von 22:36 Uhr: Sie hätten sich also ruhig noch etwas Zeit lassen können. Sie waren wirklich nicht die Letzte.

Rien ne va plus

Als käme es darauf an. Als sollte man gute Stories wie ein Buchhalter verwalten. Soll man nicht. Aber so ein Schreibwettbewerb läuft nun mal leider nicht ohne Regeln. Deshalb jetzt ganz offiziell: Rien ne va plus. Nichts geht mehr. Unser Mail-Postfach ist gedankenschwanger mit Euren Texten, aus denen wir gut und gerne drei Strombücher machen könnten. Ihr habt uns tausende von Worten geschickt. Wir geben Euch fünf Buchstaben zurück. Lasst sie wirken und nehmt sie von Herzen:

D.A.N.K.E.

Natürlich hatten wir gehofft, dass unsere Idee gut ankommt. Aber wir hatten auch Bedenken: Können genug Autoren etwas mit unserem Konzept anfangen? Geschichten erzählen zur Filmskizze des Animationskünstlers Dennis Müller? Wörterkino sozusagen. Erreichen wir genügend Menschen über die sozialen Netzwerke, die Lust haben, sich auf das Experiment einzulassen? Schließlich sind Print-Anzeigen in der FAZ nicht gerade billig und auch nicht unser Stil. Und schließlich: Was da wohl kommen mag…

„Irgendwie sexy“

Es sind tolle Texte geworden! Klar, wir haben noch nicht alle gelesen, aber zwischendurch war doch mal Zeit. Und natürlich haben wir uns auch über Eure Mails gefreut. Einer schrieb uns: „Es gibt Geschichten, die sind wie viel zu enge Unterhosen, an viel zu heißen Sommertagen: irgendwie merkwürdig und irgendwie sexy. Dies ist so eine Geschichte! Und sie ist für Euren Wettbewerb!“ Wie cool ist das denn!

Eine Teilnehmerin bedankt sich, dass sie durch den Wettbewerb endlich wieder zum Schreiben gekommen ist. Während einige offenbar bis zuletzt mit der Blockade kämpften, ist bei ihr ein Damm gebrochen. Gibt es ein schöneres Kompliment?

Langweilig wird die Lektüre in den kommenden Wochen ganz sicher nicht werden. Ihr habt uns klassische short stories geschickt, Ihr habt Gedanken-Skizzen geliefert, Drehbücher und Gedichte geschrieben. Euer Ton schwingt zwischen ernst und verspielt, zwischen Ironie und tiefer Bedeutung, und es wird nicht zuletzt ein Feuerwerk, das alles aufeinander „krachen“ zu lassen. Wenn sich Gegensätze anziehen, dann wird dieses Strombuch ein echt dichtes Ding!

Wir nehmen uns die Zeit, all das auszukosten, auch wenn es auf Eure Kosten geht: Ihr müsst nämlich leider noch mal maximal vier Wochen warten, weil wir Eure Geschichten so ernst nehmen wie Ihr unsere Idee. Aber dann melden wir uns bei jedem einzelnen von Euch. Die besten 10 Stories sind garantiert dabei. Aber was heißt das schon: die besten. Wer sagt das schon: die besten. Natürlich hat unser Strombuch-Team nicht nur Hirn sondern auch Bauchgefühl. Es wird Debatten geben und enge Entscheidungen. Das haben wir uns selbst eingebrockt. Aber wer sind wir schon!

IHR seid die besten! Allesamt. Strombuch hin oder her. Ohne Geschichtenerzähler wie Euch wären WIR nichts.